Ein kleiner Adler, der in den Bergen aus dem Nest gefallen war, wurde von einem Bauern gefunden. Er brachte ihn zu seinen Hühnern in den Hühnerstall, die auch gerade Junge hatten. Der Adler wurde tatsächlich aufgenommen und aufgezogen von den Hühnern, er gaggerte und pickte im Laufe der Zeit genauso vor sich hin wie einer von Ihnen. Eines Tages flogen seine Geschwister, zwei prächtige ausgewachsene Adler über den Hof und sahen mit Erschrecken den Bruder mit den Hühnern pickend und gackernd auf der Erde verweilen. Sie motivierten ihn lange, bis er endlich zu Ihnen auf das Dach hoch stieg, um von dort aus den Mut zu haben, loszufliegen, um größere Dimensionen zu sehen. Und endlich breitete er seine Flügel aus und war überwältigt von dem Horizont und der Dimension, die sich ihm auftat und rief:

„Nie mehr Hühnerhof, nie mehr Hühnerhof“

Aufgrund dieser Geschichte frage ich mich heute: An was habe ich mich im Leben schon zu lange gewöhnt, mit was habe ich mich abgefunden? Welcher Umgang war für mich ein Adlerumgang? Wer oder was hat mir eingeredet, ich soll meinen Ball immer schön niederhalten, damit es am wenigsten Kritik und Unbequemlichkeiten gibt? Und ich mache wieder von meiner Freiheit gebrauch, mir meinen Umgang und so meine Horizonte selbst aussuchen zu können.

Alles Gute wünscht Ihnen
Ulrich Semle

Kategorien: Tipp der Woche

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